Über mich

Meine Kindheit und Jugend

Meine Eltern waren in der Gastronomie tätig. Von klein auf waren wir Kinder zwischen den Gästen zu Hause. Wir redeten ohne Scheu mit allen Menschen, haben angepackt und mitgeholfen, wo Hilfe gerade nötig war. Das war unser Alltag. Meine Eltern waren als Gastgeber wichtige Vorbilder für uns Kinder. Neben der Arbeit nahmen sie sich für jeden Gast Zeit für persönliche Worte. Da wir Kinder so immer unter „die Leut“ waren, entwickelten wir ein gutes Gespür dafür, Menschen einzuschätzen, sie so anzunehmen, wie sie sind und auch andere Meinungen gelten zu lassen.

Meinen Eltern war es sehr wichtig, jedem Kind eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Meine Mutter sagte oft: „Das, was man gelernt hat, kann einem keiner mehr nehmen.“ Ich interessierte mich schon früh für den Bereich der Elektronik und besuchte deshalb die HTL in der Anichstraße.

Mein erster Job

Nach dem Bundesheer war ich bei den Tirol Kliniken entsprechend meiner Ausbildung im Bereich IT-Sicherheit tätig. Berufsbegleitend begann ich Wirtschaft zu studieren. Je länger ich jedoch für die Tiroler Kliniken tätig war, desto mehr interessierte mich das Gesundheitswesen, bis ich schließlich auf das Studium der Gesundheitswissenschaften umsattelte und 2008 erfolgreich abschloss.

2008 war für mich auch privat ein besonderes Jahr. Meine Freundin Valentina gab mir ihr Ja-Wort. Inzwischen sind wir glückliche Eltern eines Mädchens und eines Buben.

Die Übernahme der Arzler Alm

Seit 2001 war meine Mutter Pächterin der Arzler Alm. Gemeinsam haben wir die Gastronomie auf der Alm aufgebaut. Dank meiner IT-Ausbildung konnten wir ein völlig neues elektronisches Boniersystems einführen. Nach über 30 Jahren in der Gastronomie wollte meine Mutter einen Gang zurückzuschalten und ihr „Baby“ in gute Hände übergeben. „Hannes, kannst Du den Betrieb übernehmen?“ stand im Raum und meine Mutter sah mich fragend und erwartungsvoll an.

Für mich stellten sich daraufhin eine Reihe von Fragen: „Soll ich meinen sicheren Job als Projektleiter bei den Tiroler Kliniken aufgeben und in die Selbstständigkeit wechseln? Wie wirkt sich das auf meine Frau und meine Kinder aus? Kann ich ein guter Hüttenwirt sein?“ Das und noch mehr geisterte mir durch den Kopf und ich beriet mich mit meiner Frau Valentina. Es war keine leichte Entscheidung, doch gemeinsam beschlossen wir, dass ich die Nachfolge meiner Mutter antrete. Eine gute Entscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellte. Möglich war das alles aber nur durch das ausgezeichnete Teamwork mit unseren 15 tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Meine Sportkarriere

Sport war immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Schon mit 4 Jahren wurde ich Mitglied beim Ringerverein AC Vollkraft Innsbruck. Mein erster und wichtigster Trainer war mein Vater. Hartes, konsequentes Training, verbunden mit dem Verzicht auf andere Freizeitaktivitäten und auch einige Niederlagen ließen mich einige Mal daran zweifeln, ob ich auf dem richtigen Weg war.

Ich wollte aufhören, doch mein „Trainer“ und meine Ringerkollegen haben an mich geglaubt und mich motiviert, an meinem Ziel, Meisterschaften zu gewinnen, festzuhalten. Mit 10 Jahren wurde ich das erste Mal Schülerstaatsmeister in Innsbruck, weitere Staatsmeistertitel folgten. Es war eine besondere Ehre für mich, in Vertretung für die Stadt Innsbruck, mit vielen anderen Athleten und Sportarten in der Partnerstadt Aalborg in Dänemark an Wettkämpfen teilzunehmen. Noch heute bin ich meinen Trainern und Ringerkollegen sehr dankbar für ihre Unterstützung.

2018

Meine Kandidatur zum Innsbrucker Gemeinderat

Unsere Familie war immer politisch interessiert. Meine Oma, Maria Giner, war eine der ersten Frauen im Tiroler Landtag. Da war es nur natürlich, dass auch am Familientisch immer wieder über Politik diskutiert wurde. Oft haben sich Gäste auf der Alm beschwert, dass die Politiker ihre Ängste und Sorgen nicht ernst nehmen würden.

Als mich ein Freund fragte: „Hannes, willst Du nicht für den Gemeinderat kandidieren?“, habe ich vor allem deshalb ja gesagt, weil ich einen Beitrag zum Besseren leisten wollte. Und nachdem mir kein vorderer Listenplatz eingeräumt wurde, wollte ich mit der Unterstützung von Freunden ein Direktmandat erringen. 864 Stimmen brachten mich dann auf Platz eins.

2020

Direktmandat und Vizebürgermeister

2020 kam für mich völlig überraschend das Angebot, Vizebürgermeister der Stadt Innsbruck zu werden. Und wieder war es ein Abwägen: „Nehme ich das Amt an? Ein Wirtschaftstreibender mit 15 Mitarbeitern soll verantwortlich für über 500 Magistratsbedienstete sein? Für die wichtigen Ressorts Sicherheit, Feuerwehr, Soziales, Gesundheit, Wald und Natur, Kinder und Jugendhilfe und nicht zuletzt Tourismus in dieser Stadt Verantwortung tragen?“ Sofort war mir klar, dass eine gleichzeitige Pacht der Arzler Alm mit diesem Amt unvereinbar war.

Die Alm müsste im Falle eines "Ja" für das Amt aufgegeben werden. Wieder einmal stand eine wichtige Entscheidung mit gröberen Weichenstellungen für meine Familie an. Gemeinsam entschieden wir, nachdem auch viele Freunde ihre Unterstützung zugesagt hatten, dass ich das Vizebürgermeisteramt annehmen sollte. „Gemeinsam schaffen wir das!“, meinte meine Frau Valentina. Und sie hat recht behalten.

Politisches Engagement

Seit damals habe ich die Möglichkeit, direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern in den verschiedenen Stadtteilen zu arbeiten und einen Beitrag für ein lebenswertes Innsbruck zu leisten. Wenn ich durch die Stadt gehe, freue ich mich über die vielen Gespräche und Anregungen. Und es macht mich stolz, wenn die verschiedenen kleinen oder größeren Projekte gemeinsam mit meinem Team erfolgreich behandelt und umgesetzt werden.

Als Familienmensch liegt mir der Sozialbereich besonders am Herzen. Schnelle und unbürokratische Hilfe mit dem nötigen Fingerspitzengefühl ist dabei besonders wichtig. Besonders berührt hat mich die Erleichterung der älteren Bewohnerinnen und Bewohner, die von einem Wohnungsbrand in der Kapuzinergasse betroffen waren, als ich ihnen die Nachricht über Ersatzwohnungen überbringen durfte.

Auch als Einsatzleiter in Katastrophenfällen ist man extrem gefordert und ist dankbar, wenn gemeinsam mit den zuständigen Einsatzkräften geholfen werden kann. Innsbruck hat Gott sei Dank ein funktionierendes Netzwerk, das Menschen in Not wirkungsvoll helfen kann. Das Miteinander funktioniert.

Taktische Spielchen

Vor über drei Jahren habe ich das Amt des Vizebürgermeisters in Innsbruck übernommen. In dieser Zeit habe ich oft Problemfälle offen angesprochen und nach gemeinsamen Lösungen gesucht. So bin ich es aus meiner Zeit in der Wirtschaft gewohnt. Diesen Stil konnte ich während meiner Amtszeit als Vizebürgermeister mit fast allen Frauen und Männern, mit denen ich zu tun hatte, in Innsbruck erfolgreich pflegen.

Womit ich nicht gerechnet habe: In der Politik geht es sehr oft nicht um das Interesse der Bevölkerung. Es wird auf Basis von Vorgaben aus den verschiedenen Parteien entschieden. Bei der Gemeinderatssitzung vom 14. Dezember wurden wir Zeugen eines parteipolitischen Schauspiels. Dieses hat mit meiner Abwahl als Vizebürgermeister von Innsbruck geendet. Mit den Stimmen von ÖVP, Für Innsbruck und Seniorenbund – diese drei Listen propagieren „Das neue Innsbruck“ – und FPÖ. Die Abwahl war die logische Folge. Parteitaktik war den handelnden Personen viel wichtiger als Sachpolitik.

Wie geht’s weiter?

Wieder stehe ich mit meinem Team von #jetztinnsbruck und einem stabilen Fundament an Unterstützer*innen aus allen Bevölkerungsschichten vor einer neuen Herausforderung. Am 14. April 2024 findet die nächste Gemeinderatswahl statt. Die Innsbruckerinnen und Innsbrucker wählen ihr Stadtoberhaupt. Sie entscheiden über die Frage, ob die Politik in Innsbruck für deren Bürger*innen arbeitet oder ob es weiterhin nur um parteitaktische und ideologische Spiele geht. Für uns ist klar:

Ja – Jetzt ist es Zeit für konstruktive Kräfte, die zum Wohle der Innsbrucker*innen arbeiten!